Schruppen mit Führungskurven

Heinrich Flaum zeigt Ihnen hier, wie man die 5 Achs Guiding Curve Operation auch zum Schruppen verwendet.

Für dieses Szenario haben wir bereits unseren JANUS-Teil bearbeitet, die letzte Operation ist hier die Solid Profile 3D. Uns stört hier allerdings, dass nach dieser Operation noch recht viel Restmaterial übrigbleibt. Dies passiert vor allem in den beiden Radius- und Schulterbereichen und zeigt sich auf unserem gesamten Werkstück.

Bevor wir hier mit der tatsächlichen Schlichtoperation starten, werden wir den Bereich mit unserer 5-Achs-Operation einmal vorschlichten. Dafür wählen wir zunächst einmal unsere Bearbeitungsflächen aus und lassen uns den Werkzeugweg erzeugen. Wie im Bild zu sehen, ist in diesem Fall die Werkzeugbahn nicht ideal, da das Restmaterial in einem Zug abgetragen wird und das für das kleine Werkzeug zu viel ist. Wie bekommen wir es nun also hin, dass wir mehrere Tiefenzustellungen haben?

Dafür gehen wir auf „Strategie“ und aktivieren dort den „Mehrfachschnitt“. Dazu müssen wir noch das Offset Teileaufmaß mitgeben. Dieses sagt aus, wie viel mehr Material oder wie viel Mehraufmaß das System hier rechnen muss. Hier geben wir pauschal 15 mm ein. Wenn wir uns das Inkrement anschauen, dann sehen wir, dass dort 5 mm eingestellt sind, das ist dann die jeweilige Tiefenzustellung von einer Bahn in die nächste. Das bedeutet: Beim Aufmaß von 15 mm und einem Inkrement von 5 mm, wird am Werkstück gleich ein Resultat von 3 Zustellungen stattfinden.

Wenn wir jetzt die Werkzeugwegüberprüfung einschalten inklusive des Materialabtrags, sehen wir, dass vor allem oben recht viele Luftschnitte passieren. Das liegt daran, dass wir ursprünglich die untere Fläche selektiert haben und diese drei Mal nach oben projiziert wurde und genau diese Bahnen fährt er uns nun ab.

Um nur dort zu verfahren, wo auch wirklich Restmaterial vorhanden ist, klicken wir zunächst auf 'Geometrie' und setzen dort das Werkstück in Bearbeitung auf "3D verwenden". Durch den aktiven Mehrfachschnitt und zusätzliche IPW-Erkennung werden Werkzeugwege nur noch dort erzeugt, wo auch wirklich Restmaterial vorhanden ist. So kann man viele Luftschnitte vermeiden. Nun sehen wir an Stellen mit viel Material mehrere Tiefenzustellungen und bei wenig Material auch nur eine Zustellung. Auch in der Überprüfung können wir feststellen, dass so Zeit gespart werden kann.